Krafttier Bär

🐻 Der Bär – Hüterin der inneren Höhle

In der schamanischen Tradition der weisen Frauen ist der Bär mehr als nur ein Krafttier – er ist ein urweiblicher Archetyp der Rückkehr, der Heilung und der Selbstermächtigung.

Er führt uns in die Tiefe der inneren Höhle, dorthin, wo Stille, Dunkelheit und Geborgenheit ineinanderfließen. Dort ruht das Wissen, das wir nicht lesen, sondern träumen.

Die Rückkehr in die Höhle

Wenn der Bär zu uns kommt, ruft er uns heim – zu uns selbst.

Er ruft uns in jene inneren Räume, die wir im Lärm der Welt vergessen haben.

Er erinnert uns daran, dass Rückzug keine Flucht ist, sondern ein heiliger Akt der Selbstpflege.

Wie die Bärin, die sich im Winter in ihre Höhle zurückzieht, um neues Leben zu gebären, so zieht sich auch unsere Seele in ihre Tiefen zurück, um neue Schöpfung zu empfangen.

Der Bär lehrt uns, dass Wachstum in Zyklen geschieht.

Dass Heilung nicht immer hell ist, sondern oft in Dunkelheit reift.

Dass wir uns selbst nähren dürfen – mit Ruhe, Nahrung, Zärtlichkeit und Vertrauen.

Die Medizin des Bären

Die Medizin des Bären ist die Medizin des inneren Winters.

Sie hilft uns, loszulassen, zu heilen, zu träumen und neue Kraft zu sammeln.

Der Bär ist Heiler und Heilerin, Schamanin und Mutter, Ahne und Beschützer.

Er trägt die Medizin der Selbstheilung, der inneren Führung und der Instinktkraft in sich.

In der Tradition der weisen Frauen ist der Bär auch ein Symbol der Großen Mutter, der uralten weiblichen Schöpferkraft, die Leben empfängt, nährt, schützt – und zurückfordert, was aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Er erinnert uns daran, die Heiligkeit der Stille zu achten und dem Rhythmus der Erde zu folgen, nicht dem der Uhren.

Die Bärin in dir

Wenn du dem Bären begegnest – in einer schamanischen Reise, in deinen Träumen, in der Natur oder in den Karten – so fragt er dich:

„Wann hast du das letzte Mal wirklich geruht?“

„Wann hast du dich selbst in die Arme genommen?“

„Wann hast du deiner inneren Stimme vertraut?“

Die Bärin in dir weiß, wie Heilung geschieht.

Sie weiß, wann es Zeit ist, zu handeln, und wann es Zeit ist, zu schlafen.

Sie weiß, dass Kraft nicht laut sein muss – sie ist tief, still und beständig.

Ein Ritual mit dem Bären

Stelle eine Kerze auf deinen Altar, am besten eine erdige, braune oder goldene.

Lege einen Stein dazu, der dich an die Erde erinnert – vielleicht einen, den du im Wald gefunden hast.

Schließe die Augen und atme tief.

Rufe den Bären mit deiner Stimme oder in Gedanken:

„Großer Bär, Heilige Bärin,

Hüterin meiner inneren Höhle,

lehre mich, zu ruhen,

lehre mich, zu heilen,

lehre mich, mich selbst zu nähren.“

Bleibe still. Lausche.

Vielleicht spürst du eine Wärme, ein tiefes Atmen, ein Gefühl von Geborgenheit.

Dies ist der Segen des Bären – die Rückkehr zu dir selbst.

Der Weg der Bärenmedizin

Die Bärenmedizin begleitet besonders jene Frauen,

die zu viel geben, zu viel kämpfen, zu viel aushalten.

Sie erinnert dich:

Du darfst dich zurückziehen, um heil zu werden.

Du darfst dich selbst lieben, ohne dich zu rechtfertigen.

Du darfst sagen: Jetzt ruhe ich.

Denn auch das ist Teil der heiligen Arbeit der weisen Frauen.

🌕 Segen der Bärin

„Ich kehre heim in meine Höhle,

in die Wärme meines Herzens.

Ich trinke von der Quelle meiner Kraft,

und die Erde atmet mit mir.

Aus der Tiefe steigt mein Lied,

mein Atem, mein Sein.

Ich bin die Bärin –

und ich bin bereit, zu leben.