Vollmondtrommeln

Sie ruft mich, meine Trommel, möchte an die frische Luft. Da steht sie nun ausgerichtet auf den Vollmond. Ich fühle mich verbunden, falle immer mehr in Trance. Mein inneres Sehen holt Bilder hervor, Seelenbilder des Erinnerns, lichtlos, leer in tiefer Dunkelheit. Ich erzähle vom vergessenen Licht des Glücks, der Freude und Lebenskraft. Ich wecke Hoffnung und Zuversicht – Vorfreude auf die nahende Nacht der Wintersonnenwende. Meine Trommel ist mir heute Bindeglied zwischen dem was lange Zeit getrennt von mir schien. Ich weiß, meine Trommel schafft Rückverbindung an verlorene Kraft meiner rückkehrenden Seelenanteile. Ich freue mich auf die Rückkehr im Licht der Weihnacht. Es ist endlich Zeit…..
2025 war für mich ein schwerlastiges Jahr voller Lebensumbrüche. Ich wüsche mir für 2026 mehr Leichtigkeit im Fluss meines Lebens.

Heute nehme ich bei Vollmond meine ererbte nepalesische Schamanentrommel in die Hand und singe das

Lied der Weisen Frau zum Dezembermond:

Wenn der Dezembermond über der stillen Erde steht und das Jahr seinen letzten Atemzug tut, erhebt sich die weise Frau. Ihre Trommel klingt wie der Herzschlag der alten Welt, und ihr Ruf geht nicht hinaus, sondern hinab in die Tiefen in denen das vergessene Licht ruht.
Sie ruft nicht laut, denn das Licht kennt die Stille besser als jedes Wort.

Sie erinnert es nur – an den Weg zurück, an die zarte Spur, die es durch die Dunkelheit hinterlassen hat. Und im Klang ihrer Trommel beginnt etwas Unsichtbares zu erwachen.

Die Ahnen stehen hinter ihr wie ein Schatten aus Güte, und die Rauhnächte öffnen ihren Atem. In diesem Atem liest sie die Wege, die kommen, und löst die Fäden, die enden. So wirkt sie im Zwischenraum, dort, wo Nacht und Licht sich berühren.

Denn sie weiß:

Das Licht kehrt immer heim.

Es braucht nur den Klang, der es kennt.

Und während sie trommelt, wird die Dunkelheit weich, und im Innersten der Welt hebt sich ein Schimmer, kaum mehr als ein Hauch – doch genug, damit die Seele sich erinnert.

So ruft die weise Frau das Licht nicht zurück in die Welt,

sondern zurück in uns.

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