17. Adventsweisheit

Der Mutpfad beginnt leise. Er ruft nicht laut, er verspricht keine Sicherheit. Er zeigt sich als feiner Spalt im Gewohnten, als inneres Ziehen, das dich bittet, aufzustehen – auch wenn deine Knie weich sind.
Mut ist ein Lauschen. Ein Vertrauen in das Flüstern der Seele, das sagt: Jetzt.
Der erste Schritt ist ein Übergangsritus – vom Verharren ins Gehen, von der Angst in die Wahrheit. Dein Zittern ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist die Sprache des Körpers, wenn alte Häute sich lösen. Wenn du gehst, auch zitternd, erkennt dich der Weg.
Er kommt dir entgegen, formt sich unter deinen Füßen, wo vorher nur Nebel war.
Der Mutpfad offenbart sein Geheimnis nicht am Ziel. Er schenkt es im Gehen.
Mit jedem Schritt wirst du weniger jemand, der zweifelt – und mehr die, die erinnert, wer sie ist.

Selbstcoaching-Fragen

1. Welcher erste Schritt ruft mich gerade – leise, aber beharrlich?

2. Wovor zittere ich wirklich, und welche alte Geschichte darf ich dabei loslassen?

3. Wie fühlt sich mein Körper an, wenn ich mir erlaube, trotz Angst zu gehen?

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