Vollmond über Lüneburg

Über den alten Ziegeln, wo Zeit leise ruht,
schwebt silbern der Mond in uralter Glut.
Lüneburg träumt in nächtlicher Pracht,
vom Wandel der Frauen, vom Ruf der Macht.
Neben Sankt Nikolai, so still und klar,
steht die Mondin — so uralt, so wahr.
Ihr Licht streichelt Türme, Gassen aus Stein,
sie lädt uns ein, im Kreis zu sein.
O Schwestern kommt, im Reigen vereint,
wenn der Mondschein das Dunkel mit Weisheit bescheint.
Erinnert euch tief an das, was wir sind:
Töchter des Lichts, empfangen vom Wind.
Im Rhythmus der Zyklen, im Wandel der Zeit,
führen wir Tänze in fließendem Kleid.
Die Mondphasen lehren das Kommen, das Gehn,
im Schimmer erkennen wir Ahnen die uns sehen.
Die Mondin ruft aus dem Himmel so weit,
sie flüstert vom Ursprung, von Heiligkeit.
Sie segnet die Frauen, die fühlen und sehen,
die heilen, erinnern, durchs Dunkel gehn.
In der Heide, wo Nebel Geschichten webt,
wo jede im Innersten leise bebt,
schenkt uns die Nacht ihre sanfte Magie —
und die Mondgöttin spricht: Ich bin auch sie.
So steh still, Schwester, in Vollmondes Licht,
und spür, was die Seele in dir verspricht.
In dir das Wissen, im Kreis das Erwachen —
Lass uns die Welt aus dem Innern neu machen.