Zauberlied für die Wächterin des Grabhügels

Zauberlied für die Wächterin des Grabhügels
In uralter schamanischer Tradition weiser Frauen
Wächterin tief unterm Hügel aus Stein,
Tochter der Dunkelheit, uralt und allein,
Du hütest das Wissen im Schoß der Nacht,
Wo Ahnen flüstern und Erde erwacht.
Dein Mantel aus Moos, dein Blick aus der Zeit,
In deinen Händen die Schlüssel der Ewigkeit.
Du kennst jede Träne, die je fiel zur Erde,
Du webst aus dem Schmerz eine heilige Gebärde.
Wächterin, Wächterin, öffne das Tor,
Lass uns eintreten – das Herz ruft empor.
Wir bringen die Lieder, die uralten Töne,
Die Worte, die heilen, die schwingen wie Kröne.
Wir ehren den Hügel, wir ehren dein Sein,
Die Schwelle aus Stein, den Kessel, den Schrein.
Im Schoß der Erde, im Dunkel, im Licht,
Erkennen wir, was aus dem Vergessen spricht.
Du trägst das Feuer, das nicht mehr brennt,
Das auf das rechte Herz wartet, das es erkennt.
Du hütest das Wasser aus uralter Quelle,
Du flüsterst die Namen der heiligen Schwelle.
Wächterin, Mutter, wir singen dein Lied,
Damit die Kraft durch die Zeiten zieht.
Erwecke das Wissen, erwecke das Blut,
Erinnere uns an den ursprünglichen Mut.
Die Krähen umkreisen, der Wind ruft laut,
Die Erde bebt still, wenn eine Frau vertraut.
So singen wir leise, so singen wir wahr,
Der Grabhügel öffnet sein heiliges Jahr.
Wächterin, Hüterin, segne dies Sein,
Nimm unser Wort in dein Herz hinein.
Mit Atem und Klang, mit Feuer und Stein
Erwachen wir neu im uralten Sein.
So sei es.
Im Kreis der Weisen.
Im Lied der Tiefe.
Im Licht der Erinnerung.