Ahninnenbesuch

Plötzlich unangekündigt und unerwartet ist sie da, meine geliebte Ahnin mit der ich so lange schon keine bewusste Verbindung mehr hatte. Mir ist innerlich als würde sie in der Ursuppe meiner Erbmasse herumrühren. Es brodelt und blubbert in ihrem uralten Ahnentopf. Lang habe ich meinen nicht mehr gefüllt. Es ist Zeit ihn zu reinigen, mir ein eigenes Medizinsüppchen zu brauen, während ich im gleichen Rhythmus mit meiner Ahnin den heiligen Kochlöffel schwingen werde. Weise Worte der großen Kraft gebe ich in die Mahlzeit, die mich stärken und nähren wird.

Die zweite Ahnin kommt herbei und wedelt mich verschmitzt lächelnd und blinzelnd mit dem Zauberstab an, reicht ihn mir als Symbol für ein ganz bestimmtes Ahninnenerbe, das ich selbst von Kindheit an von ihr vermittelt bekommen habe. Ja, humorvoll ist sie, mir so vertraut im Ausdruck meiner ureigenen herumtricksenden Gewitztheit, wenn ich in ein konkretes Ziel mit einer bestimmten Absicht treffen will. Denn so kann es sich verwirklichen. Die liebevolle Absicht aus reinem Herzen bringt das Ziel zur Existenz. Deshalb ist sie hier, um mir das Eintreffen meines Ziels bewusst zu machen.
Ja, ich nehme den Zauberstab an. Vielleicht vermag der Zauber ja den Weg zum Ziel abzukürzen……🤣😅😂.
Meine Ahnin wedelt damit herum, singt und tanzt und ruft das gesamte klingende und schwingende Universum als Orchester herbei. Es beginnen viele Wesen zu tanzen und zu singen.
Die andere Ahnin kommt und füttert mich mit der heißen Suppe. Ich werde müde, beginne in Visionstrance zu fallen. Ich bin auf dem Weg ins Traumland, werde dort mit allen in die nächsten Vollmondnächte hinein tanzen, bis ich auf meinem Lebensweg in einem neuen Rhythmus gehen werde.
Ich bin dankbar über meine Ahninnengeschenke. Sie kommen zur rechten Zeit……

Vielleicht magst auch Du Deine Ahninnen rufen, um deinen Zauberstab zu empfangen.
Der stärkste Zauber ist die Liebe, besonders die unserer Ahnen.

Ehrerbietung an die Ahninnen, die den Zauberstab überreichen

Wir rufen euch, Ahninnen des Lichts, Töchter der Erde, Mütter des Anfangs.

Ihr, die ihr durch Zeit und Raum wandert, in Schleiern aus Nebel, in Liedern aus Wind.

Ihr, die einst am Herd der Seele wachtet, Kräuter in Körben, Träume in Händen.

Ihr, die mit leiser Stimme zu uns sprecht – durch das Knistern des Feuers, das Rauschen der Bäume, das Flüstern der Wellen.

Heute ehren wir euch in tiefer Dankbarkeit,

denn ihr seid es, die den Zauberstab der Schamanin überreichen:

Den Stab aus uraltem Holz, glatt und stark, gewachsen mit der Weisheit der Wälder.

An seiner Spitze tanzen bunte Bänder – rot wie das Blut der Lebenskraft, grün wie das Lied des Waldes, blau wie die Tiefe des Meeres, gold wie das Licht der Erkenntnis.

Mit jedem Band ein Segen.

Mit jedem Knoten ein Gebet.

Mit jedem Farbenspiel ein Teil eures Vermächtnisses.

Dieser Stab, geschmückt von euren Händen, ist mehr als Werkzeug –

er ist ein Tor zur Anderswelt, ein Schlüssel zur Erinnerung,

ein Zeichen des Neuanfangs.

Wenn wir ihn halten, halten wir euch.

Wenn wir mit ihm gehen, gehen wir auf eurem Pfad –

zwischen Welten, zwischen Zeiten, mit offenen Herzen.

Denn ihr wart da, als das erste Feuer brannte.

Ihr wart da, als der erste Kreis sich schloss.

Und ihr seid jetzt da –

wenn wir in euren Fußspuren tanzen,

wenn wir mit unseren Liedern den Himmel berühren,

wenn wir die Bänder binden an unseren Stab

und unsere Kraft zurückrufen.

Wir danken euch, Weise Frauen des Anfangs,

für den Zauber, den ihr hütet,

für die Naturkraft, die ihr lehrt,

für das Wunder, das ihr durch uns neu gebiert.

So sei es – und so beginnt es neu.

Ritualimpuls: Übergabe des Zauberstabs

Zeitpunkt:

Zur Dämmerung eines Neumondes oder zum Sonnenaufgang an einem Jahreskreisfest (z. B. Beltane, Sommersonnenwende).

Ort:

Draußen in der Natur – ein heiliger Platz, ein alter Baum, ein Kreis aus Steinen oder ein Ufer.

Du brauchst:

  • Einen Stab aus Holz, der dich ruft (z. B. Haselnuss, Birke, Eiche)
  • 3–7 bunte Bänder (nach Farben der Elemente oder Intuition gewählt)
  • Eine weiße Decke oder Tuch
  • Eine Kerze oder Schale mit Räucherwerk
  • Einen Kreis aus Blüten oder Naturmaterialien

Ablauf:

  1. Bereite deinen heiligen Raum.
    Lege das Tuch aus, stelle den Stab in die Mitte. Umkreise ihn dreimal im Uhrzeigersinn und begrüße die Elemente: Luft im Osten, Feuer im Süden, Wasser im Westen, Erde im Norden. Zünde die Kerze oder das Räucherwerk an.
  2. Rufe die Ahninnen.
    Sprich:
    „Ich rufe euch, Ahninnen des Weges.
    Weise Frauen, die vor mir gingen.
    Hütet diesen Raum, segnet diesen Stab.“
  3. Binde die Bänder.
    Für jedes Band, das du bindest, sprich eine Intention – z. B.:
    • „Mit diesem Band rufe ich den Mut meiner Ahnin.“
    • „Mit diesem Band verbinde ich mich mit der Stimme meiner Seele.“
    • „Mit diesem Band webe ich mein Wirken in das Netz der Welt.“
  1. Ergreife den Stab.
    Spüre den Moment der Übergabe. Stelle dir vor, eine uralte Hand legt ihn dir in die Hände.
    Sprich:
    „Ich nehme diesen Stab an.
    Ich bin Tochter der Erde, Trägerin der Kraft.
    Mein Wirken ist Segen. Mein Weg ist Licht.“
  2. Abschluss.
    Bedanke dich bei den Ahninnen. Lösche die Kerze oder blase den Rauch aus. Nimm den Stab mit – als Symbol deiner Selbstermächtigung und deiner Verbindung zu den Ahninnen.

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