Beten für Frieden

Seit ca. drei Tagen plagen mich innere Unruhe und Nervosität, wie immer wenn sich eine schamanische Handlungsweise ankündigt von der ich noch nichts weiß. Eben war es dann urplötzlich so weit: Aus dem Nichts heraus begann ich meine AirPods einzustöpseln, machte ein Friedenslied an und begann in einen Trancetanz zu fallen. Dabei bewegte „es“ mich, dieses Unbeschreiblich das alle Schamanen kennen. Es lässt mich Aussergewöhnliches tun, zu dem ich im alltäglichen Bewusstseinszustand niemals in der Lage wäre. In ursprünglicher Schamanentrance setze ich unermessliche Energie und Kraftfelder in Bewegung. Ziel und Absicht von Frieden lassen die mir zur Verfügung stehenden Kräfte aus meinen unbewussten Tiefen aufsteigen. Ich wende mich allen Himmelsrichtungen zu, bete, flehe, erbitte, spüre die Elementarkräfte, löse mich auf und werde eins mit allem.Ich schamanisiere…. „Schamanen sind nicht…..“ besagt eine alte Weisheit. Das stimmt !
Während ich diese Zeilen schreibe, noch immer in leichter Trance bin, kommen Bilder in mein Bewusstsein die mich wissen lassen, dass ich zeitgleich mit vielen anderen Frauen auf der Erde und in den Anderswelten „Frieden“ schamanisiert habe. Ich höre sie, erspüre und erlebe ihr Zelebrieren. Ich bin erfüllt und dankbar Teil dieses Schamaninnenkollektivs zu sein, in der uralten Tradition weiser Frauen. Nun weiss ich warum ich vorgestern unermüdlich ein Bild das „Schwesternschaft“ darstellt, kreiert habe. Ich bin ihrem Ruf gefolgt.
Ich beginne müde zu werden, dösig, matt. Eine andere Tranceform stellt sich langsam ein. Ich bereite mich auf eine Reise in das Land der Träume vor um mit meinen Schwestern in Wahrheit zusammen zu sein. Während ich unterwegs bin, werde ich das Leid der Welt mit dem Weisheitsblick der Weisen Frauen schauen, mit einem Blick der Schicksal in Wandlung bringt….

Schamanisches Friedensgebet
Großer Geist, Schöpfer allen Lebens, wir rufen Dich und die Kräfte der vier Winde,
die Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft.
Tragt unsere Worte hinaus in die Welt,
lasst sie Frieden bringen, wo Dunkelheit herrscht,
und Heilung, wo Schmerz und Zwietracht wohnen.
Mutter Erde, wir danken dir für deine unendliche Geduld,
für die Nahrung, die du uns schenkst, und die Geborgenheit, die wir in deinem Schoß finden.
Hilf uns, deinen Herzschlag wieder zu spüren, damit wir in Einklang mit dir und allen Wesen leben.
Vater Himmel, du bist unser Licht und unsere Weite, dein Atem gibt uns Kraft und Hoffnung.
Führe uns zu einem Leben voller Achtsamkeit und Respekt,
damit wir die Wahrheit erkennen und sie zum Wohle aller nutzen.
Geister der Flüsse, der Berge, der Wälder und Wüsten,
Geister der Tiere, der Steine und Pflanzen,
wir ehren euch als unsere Brüder und Schwestern.
Leitet uns mit eurer Weisheit und eurer Geduld, damit wir den heiligen Kreis des Lebens bewahren.
Ahnen, die vor uns gingen, und Spirits, die uns begleiten, wir bitten euch um eure Führung:
Zeigt uns den Weg der Versöhnung, lehrt uns, mit Liebe zu handeln, und schenkt uns den Mut, Brücken zu bauen.
Mögen die Herzen der Menschen sich öffnen,
mögen die Worte sanfter und die Taten heilvoller werden.
Möge Frieden wie ein stiller Regen auf die Erde fallen, sanft, aber unaufhaltsam, bis alles genährt ist.
In Dankbarkeit, in Verbundenheit, in tiefer Ehrfurcht senden wir dieses Gebet hinaus – zu den Sternen, zu den Wurzeln, zu allem, was ist.
Ho. Aho Mitakuye Oyasin.
(„Für alle meine Verwandten“ – Wir sind eins.)
Danke, Chela