Der schamanische Blick ins Kollektive Unbewusste

Der Schamane ist ein Wanderer zwischen den Welten, ein Seher, der hinter den Schleier der Wirklichkeit blickt. Wenn er sich ins kollektive Unbewusste begibt, taucht er in den Urstrom der Seele ein – dorthin, wo alle Erinnerungen, Ängste, Träume und Mythen der Menschheit gespeichert sind.

Dort fliessen die Geschichten der Ahnen, die Archetypen tanzen im Schatten, und die Muster des Lebens offenbaren sich in Symbolen und Visionen. Es ist ein Ort, an dem Zeit nicht linear existiert, wo das persönliche Selbst sich auflöst und in das große Netz des Seins eintaucht.

Der schamanische Blick ist kein gewöhnlicher Blick. Er sieht durch Masken hindurch, erkennt das Unsichtbare und liest die Zeichen, die im Bewusstsein der Welt geschrieben stehen. Jede Seele trägt Fragmente dieser großen Wahrheit in sich, doch der Schamane tritt bewusst in diesen Raum ein – durch Trance, Rituale, Gesänge und heilige Reisen.

Dort begegnet er nicht nur dem Licht, sondern auch dem Schatten, den verdrängte Ängsten und uralten Wunden der Menschheit. Es ist eine Reise der Erkenntnis, die Mut erfordert, denn das kollektive Unbewusste ist nicht nur Weisheit, sondern auch das Labyrinth der vergessenen Traumata, der wiederkehrenden Zyklen und der tiefsten Sehnsüchte der Seele.

Doch wer mit offenem Herzen blickt, wer sich führen lässt von Geist und Intuition, kann aus diesem Raum Heilung bringen – für sich selbst, für andere, für das große Ganze. Denn das, was wir im Inneren erlösen, heilt auch die Welt.

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