Die uralte Heilkunst des Besprechens

Während meiner Lehrzeit in der Ausbildung zur Schamanin wurde ich 1996 in die uralte Kunst des Besprechens eingeweiht. Mittlerweile habe ich mein eigenes Ritual kreiert, dessen Entwicklung sich kontinuierlich weiterentwickelt, immer im Einklang mit dem spirituellen Zeitgeist. Mittlerweile habe ich mehrere handgeschriebene Büchlein mit alten und neueren Zaubersprüchen. Sie entfalten für den ihren Zauber, der sich für die uralte Kunst des Besprechens wahrhaft öffnen kann. Mit mehreren Runensets aus verschiedenen Edelsteinen, unterstütze und verstärke ich die Macht und die Kraft des wahrhaft gesprochenen Wortes. Immer wieder staune ich selbst über die vielen Wunder, die diese Zauberkraft vollbringen kann.
Das Erbe der Besprecherinnen heute
Die Tradition des Besprechens von Krankheiten – Böten und Raten in der nordischen Kultur
In den Tiefen der nordischen Volksmagie und der alten germanischen Traditionen findet sich das geheimnisvolle Ritual des Besprechens von Krankheiten, auch bekannt als Böten oder Raten. Diese uralte Praxis, die bis heute in ländlichen Regionen Skandinaviens, Deutschlands und der Alpenregion bewahrt wird, kombiniert Magie, spirituelle Heilung und mündlich überlieferte Zaubersprüche.
Was ist Besprechen?
Besprechen ist eine Form magischer Heilung, bei der Krankheiten durch das Rezitieren heiliger oder magischer Worte „weggeboten“ werden. Oft werden die Sprüche in einem rituellen Kontext gesprochen, begleitet von Handgesten oder symbolischen Handlungen wie dem Streichen über die schmerzende Stelle. Die Heilerinnen, die diese Kunst beherrschen, werden als Besprecherinnen oder Böterinnen bezeichnet und sind meist tief mit der Volksmagie und der spirituellen Welt verwurzelt.
Die Wurzeln des Besprechens
Die Tradition des Besprechens hat ihre Ursprünge in vorchristlichen Zeiten und lässt sich auf die nordisch-germanische Mythologie zurückführen. Magische Worte und Runen wurden im alten Glauben als Werkzeuge der Götter angesehen. In der nordischen Edda findet sich der Gott Odin, der durch das Erlernen der Runen Wissen und Macht über die Welt erlangte. Ähnliche magische Praktiken lassen sich in den Heilungsliedern der Merseburger Zaubersprüche wiederfinden, in denen durch die Anrufung heiliger Kräfte Verletzungen und Krankheiten geheilt wurden.
Typische Anwendungsgebiete
Besprecherinnen wurden bei verschiedensten Beschwerden konsultiert, darunter:
• Wundheilung: Schnitte, Verbrennungen und offene Wunden wurden mit schützenden Zaubern behandelt.
• Fieber und Entzündungen: Magische Worte sollten die „brennende Krankheit“ vertreiben.
• Hexenschuss und Schmerzen: Muskel- und Gelenkschmerzen wurden durch das Besprechen gemildert.
• Bann von „bösem Blick“ und Flüchen: Schutzsprüche schützten vor negativen Einflüssen.
Magische Elemente und Sprüche
Die Zaubersprüche des Besprechens sind oft rhythmisch und enthalten Wiederholungen, um ihre magische Wirkung zu verstärken. Typische Elemente sind:
• Anrufungen von Göttern und Naturgeistern: Odin, Thor, Freya oder die Elfen wurden um Schutz und Heilung gebeten.
• Symbole der Natur: Wasser, Wind, Feuer und Erde wurden oft als heilende Elemente betrachtet.
• Heilige Zahlen: Besonders die Zahl Drei hatte in der nordischen Magie eine starke Bedeutung und findet sich oft in den Sprüchen.
Ein klassischer Spruch zum Besprechen einer Wunde könnte etwa lauten:
“Drei Wesen gingen durch den Wald,
Wotan, Vili und Ve, stark und alt.
Hielten inne, sprachen Macht,
Heil sei dir durch Odins Kraft.”
Rituale und Ethik des Besprechens
Besprecherinnen gelten als Vermittlerinnen zwischen der spirituellen und der physischen Welt. Das Ritual erfordert oft einen stillen, geschützten Raum und die Bereitschaft, sich der Kraft der Worte zu öffnen.
Das Erbe der Besprecherinnen heute
Obwohl das Besprechen als „Aberglaube“ lange Zeit von Kirche und Staat verfolgt wurde, lebt die Tradition bis heute fort. In der modernen spirituellen Praxis erfährt das Besprechen durch alternative Heilmethoden und magisch-spirituelle Gemeinschaften eine Renaissance. Besonders in der Zeit der Raunächte, in denen die spirituelle Welt dem Glauben nach besonders zugänglich ist, werden Besprechungsrituale oft durchgeführt.
Fazit
Das Besprechen von Krankheiten ist ein faszinierendes Erbe nordischer Volksmagie und eine Verbindung zur spirituellen Weisheit vergangener Zeiten. In einer Welt, die oft nach wissenschaftlichen Beweisen verlangt, zeigt die Überlieferung dieser Praxis, dass Heilung nicht nur eine physische, sondern auch eine spirituelle Dimension haben kann. Die Worte der Ahnen leben in den alten Sprüchen weiter – ein magisches Erbe, das uns mit der Kraft von Natur, Göttern und dem unsichtbaren Gewebe des Lebens verbindet.