Der Pfad zwischen den Welten

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Der Pfad der Schamanin zwischen den Welten
Es gibt einen Ort, den man nicht auf Landkarten findet.
Einen Raum, der weder hier noch dort ist.
Ein Weg, der sich durch die Schleier der Welten windet,
in Nebeln aus Licht und Schatten, aus Klang und Stille,
aus Traum und Wirklichkeit.
Dort wandelt sie â die Schamanin.
Sie gehört keiner Seite.
Nicht der des Lichtes, das blendet,
nicht der der Dunkelheit, die verschlingt.
Sie tanzt in der Mitte,
auf dem schmalen Grat zwischen den GegensÀtzen,
zwischen Ordnung und Chaos,
zwischen Geburt und Tod.
Die Schamanin kennt die Gefahr, sich einer Seite völlig hinzugeben.
Wer nur dem Licht folgt, wird blind fĂŒr den Schatten in sich selbst.
Wer nur in der Dunkelheit verweilt, vergisst das FlĂŒstern des Morgens.
In der Welt der PolaritÀten kann jede Einseitigkeit zur Falle werden.
Denn Licht ohne Wurzeln wird zur Illusion.
Und Schatten ohne Herz wird zur Zerstörung.
đż Der Weg des Sowohl-als-auch
Im Schamanismus gilt: Alles ist eins.
Das Licht gebiert den Schatten,
der Schatten das Licht.
Die Heilung liegt nicht im Vermeiden, sondern im Anerkennen.
Nicht im Urteil, sondern im Verstehen.
Die Schamanin erkennt:
Gut und Böse sind keine GegensĂ€tze â
sie sind Geschwister derselben Quelle.
Sie weiĂ:
Das Gift kann Medizin sein,
die Wunde kann der Ort der Weisheit werden.
Die TrÀne ist ebenso heilig wie das LÀcheln.
Der Schmerz hat seinen Platz neben der Freude.
Sie hört das FlĂŒstern der Welten.
Sie tanzt zwischen den Dimensionen.
Sie trÀgt die Sprache des Windes und das Lied des Feuers,
das Leuchten des Sterns und das Echo der Knochen.
Sie ist Mittlerin.
Sie fragt nicht, ob etwas âgutâ oder âböseâ ist,
sondern ob es im Gleichgewicht ist.
Sie lauscht der Melodie hinter dem LĂ€rm,
dem Schatten unter der Maske,
der Sehnsucht hinter dem Zorn.
đ Das Dazwischen â ein heiliger Raum
Es ist ein Ort des Nichtwissens und des tiefen Verstehens.
Hier tanzt das Werden mit dem Vergehen.
Hier stirbt das Alte und gebiert das Neue.
Die Schamanin hĂ€lt diesen Raum â fĂŒr die Seele,
fĂŒr die Ahnen, fĂŒr die Lebenden und die Kommenden.
Sie urteilt nicht.
Sie begleitet.
Sie weiĂ:
Nur wer durch die Nacht geht,
versteht das Licht des Morgens.
Nur wer stirbt,
lernt wahrhaft zu leben.
Und so geht sie weiter,
mit Trommel, mit Lied, mit Rassel,
mit der Weisheit ihrer Ahnen in den Knochen,
und dem Vertrauen, dass alles genau so ist,
wie es im Moment sein soll.
Denn das Dazwischen â
ist nicht Leere.
Es ist Ursprung.
Es ist Quelle.

Vielleicht möchtest Du Deine innere Schamanin wecken, sie in Dein Bewusstsein rufen, sie kennenlernen, erforschen und durch Dich lebendig werden lassen. Du musst sie nicht werden, Du bist sie schon !
Anrufung an die innere Schamanin
âDu, uralte Weise, Tochter von Erde, Wind und Sternen,
Du, SeelenhĂŒterin, Wanderin zwischen den Schleiern,
Ich rufe dich â aus der Tiefe meiner Knochen,
Aus dem Lied meiner Blutlinie, aus dem Atem der Stille.
Steig auf in mir, du, die das Licht nicht meidet,
Du, die den Schatten mit offenen Armen empfÀngt.
Du, die den Gesang kennt, der die Seele heilt.
Du, die zwischen den Welten geht,
Mit klarem Blick und offener Hand.
Segne mich mit deiner Kraft der Mitte,
Mit dem Mut, nicht zu urteilen, sondern zu sehen.
Lass mich erinnern,
Dass alles verbunden ist.
Dass ich nichts fĂŒrchten muss.
Denn ich bin Tochter des Dazwischen.
Tochter des Einen.
Tochter des ewigen Kreises.â