Wetterspektakel

Wenn der Wind das Schicksal streichelt

Am Saum des Himmels,

wo die Träume der Erde schweben,

webt sich ein Schleier aus Wolken –

dicht, dunkel, schwer.

Ein Wispern erhebt sich

wie das Lied einer alten Göttin,

die durch das Gewebe der Winde schreitet.

Eisige Finger tasten über das Land,

der Atem des Nordens

streicht durch die Seelen der Bäume,

und etwas beginnt sich zu drehen –

ein Tanz der Möglichkeit,

ein Wirbel aus Vielleicht.

Die Windfrau formt einen Kreis,

zieht Linien aus Licht in die Luft,

berührt fast den Boden,

als wollte sie

die Schleier der Wirklichkeit lüften

und die Erde wachwirbeln.

Doch dann –

ein Innehalten.

Ein Flimmern in der Zeit.

Ein leiser Ruf aus den Zwischenwelten.

Und sie hebt sich –

wie eine Gebärde des Mitgefühls,

wie eine Antwort auf ein stummes Gebet.

Der Sturm vergeht,

nicht mit Donner,

sondern mit einem Seufzen,

das sich in den Wolken verliert.

Die Front zerfließt,

sanft wie Nebel in Morgensonne,

und trägt ein stilles Versprechen:

Nicht alles, was sich bedrohlich zeigt,

muss auch zerstören.

Nicht jeder Wirbel endet im Schmerz.

Manchmal ist es die Nähe zur Wandlung,

die das Wunder weckt.

Manchmal reicht ein Atemzug

und das Schicksal tanzt

einen neuen Tanz –

leichter, lichter,

voller Gnade.

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