Pfingstritual der Windanrufung

— Ein schamanisch-heidnisches Ritual zum Fest des Heiligen Atems —

🌬️ Sinn und Ursprung des Rituals

Dieses Ritual ist eine Rückverbindung mit dem uralten Pfingstgeist – dem Wind, dem Hauch, dem Atem der Göttin. Es ist ein heiliger Moment, in dem du dich als Heilerin, als Ratende, als Böterin in das uralte Netz der Windkräfte einwebst. Du rufst den Geist, der heilt, verwandelt, bewegt und dir Botschaft bringt.

Dieses Ritual vereint:

• Eine Windanrufung (elementar und schamanisch)
• Einen heilsamen Zauberspruch in der Tradition der Besprecherinnen
• Ein Tarotkartenlegemuster mit 10 Karten, das die Botschaften des Windes in deine Hände legt

🔥 Vorbereitung

• Ort: Draußen, wo der Wind spürbar ist – auf einer Wiese, im Wald, am Wasser oder auf einem Hügel
• Zeit: Pfingstsonntag bei Sonnenaufgang oder zur Dämmerung
• Altarschmuck:
  
  • Feder(n), Windspiel, Birkenzweig
  • Schale mit Wasser (für das Gleichgewicht der Elemente)
  • Räucherwerk (Beifuß, Holunderblüten, Wacholder)
  • Eine weiße Kerze
• Tarotdeck
• Tuch zum Kartenlegen
• Eventuell Rassel oder Trommel

🌀 

Ritualablauf

1. 

Öffne den Kreis

Ziehe mit deinem Finger, einem Stock oder mit deiner Vorstellung einen Kreis um dich. Sprich:

„Ich rufe den Kreis des Windes,

die heilende Kraft der Lüfte.

Hauch des Geistes, webe um mich,

schütze mich, leite mich, lehre mich.“

Atme tief ein und aus. Spüre, wie du ganz in diesen heiligen Raum eintrittst.

2. 

Windanrufung

Drehe dich langsam in alle vier Himmelsrichtungen und rufe laut:

Ostwind – Morgenatem – bring Klarheit und Neubeginn.

Südwind – Sommerodem – schenke Wärme und Vertrauen.

Westwind – Abendhauch – heile, was müde ist.

Nordwind – Nachtgeist – lehre mich Stärke und Weitsicht.

Dann rufe in die Mitte des Kreises:

Großer Wind – heiliger Atem – du Unsichtbarer, du Webender, du Ruferin –

komm durch mich, wirke durch mich, tanze mit mir.

Höre, was der Wind antwortet. Spüre ihn auf deiner Haut. Lass dich ganz von seiner Kraft durchdringen.

3. 

Heilsamer Zauberspruch

(Sprich ihn stehend, mit offenen Armen zum Himmel, rhythmisch wie ein Gebet oder leise wie ein Flüstern im Wind)

Wind, du webende Heilerin,

atmest Leben, atmest Licht.

Puste Sorgen, Hauch das Leiden,

bring mir Rat und Zuversicht.

Was verknotet war, wird frei,

was vergessen, wird nun klar.

Atem fließt, mein Herz wird weit –

Windgöttin, sei mir heilsam nah.

Du kannst den Spruch auch über jemandem sprechen, den du „besprechen“ möchtest – mit der Handfläche über dessen Brust oder Rücken, während du den Wind bittest, Heilung zu bringen.

4. 

Tarotkartenlegung: Das Windrad der Wandlung

Ein 10-Karten-Orakel im Zeichen des Geistes

Lege die Karten im Kreis wie ein Rad, mit einer Karte in der Mitte:

Bedeutungen der Kartenpositionen:

1. Was der Wind mir nehmen will – Was darf gehen, gelöst werden
2. Was der Wind mir bringt – Inspiration, neue Idee
3. Meine Worte im Wind – Womit ich wirke, was ich aussende
4. Der Schatten im Sturm – Unbewusste Kräfte, unerlöste Themen
5. Die Weisung der Lüfte – Der Rat der Windgeister
6. Heilung durch Ausatmen – Was ich erlösen kann
7. Heilung durch Einatmen – Was ich empfangen darf
8. Was ich zu besprechen habe – Eine Botschaft, die gesprochen oder gehört werden will
9. Der Hauch der Ahninnen – Unterstützung aus der geistigen Linie
10. Der innere Wind – Mein persönlicher Geist, meine Kraft

Lies die Karten wie einen Tanz mit dem Wind. Spüre, welche Kraft sich entfaltet.

5. 

Dank und Auflösung

Bedanke dich bei allen Winden:

„Ihr heiligen Winde,

ich danke euch für euer Wehen.

Für das, was ihr getragen, geheilt, bewegt habt.

Geht in Frieden, bleibt in Kraft.“

Lösche die Kerze. Trage die Asche der Räucherung an einen Baum, als Opfergabe.

🌿 Abschlussgedanken

In der Linie der Heilerinnen, Besprecherinnen ist das Wort ein Werkzeug der Wandlung. Der Wind trägt es weiter. Pfingsten ist dein Tor, um wieder ganz zur Trägerin des Geistes zu werden – zur Frau, die atmet, spricht, heilt und Rat weiß.

Wenn du möchtest, schreibe die Botschaften deines Windorakels auf und arbeite in den folgenden Tagen weiter damit – als schamanische Impulse, als nächtliche Träume, als sanft geflüsterte Hinweise des Lebens.

Möge der Wind dich führen.

Mögest du heilsam sprechen.

Mögest du in deinem Atem die Göttin spüren.